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„Der Münchner Kunstraub – Provenienzforschung und Restitution jüdischen Besitzes“

Präsenzveranstaltung

26. Oktober 2023
18:00 - 21:00 Uhr
Neumeister Münchener Kunstauktionshaus
Barer Straße 37
80799 München

ALPHAZIRKEL und Auktionshaus NEUMEISTER laden Sie herzlich ein zu einem Unternehmerabend über den Raub von Kunstwerken in Hitlers München und dessen historische und fachliche Aufarbeitung. Das Auktionshaus hatte brisante Dokumente aus der eigenen Firmengeschichte zum Handel mit Raubkunst während der NS-Zeit veröffentlicht. Ein mutiger Akt, dem wir einen eigenen Unternehmerabend widmen.

 

PROGRAMM

 

18.00 Uhr | Begrüßung mit einem Filmausschnitt von:

„Unter dem Hammer der Nazis – Die geheimen Akten des Adolf Weinmüller“ (Gesamter Film, 50 Minuten)

 

19.00 Uhr | Diskussion

Der Münchner Kunstraub – Provenienzforschung und Restitution jüdischen Besitzes

Eine von Andreas E. Mach moderierte Diskussion über den Raub von Kunstwerken in Hitlers München und deren Aufarbeitung mit

 

20.00 Uhr | Empfang, Networking und Büchersignatur

 

Hintergrundinformation:

Katrin Stoll, geschäftsführende Gesellschafterin des Auktionshauses Neumeister, begann im Jahr 2009 die Zusammenarbeit mit Professorin Meike Hopp zur Beleuchtung der Firmengeschichte. Aus dem Forschungsprojekt entstand die Publikation von Meike Hopp: „Kunsthandel im Nationalsozialismus: Adolf Weinmüller in München und Wien“ (Böhlau Verlag, 2012).

Bei Recherchen zu dem sich anschließenden Forschungsprojekt über „Weinmüller nach 1945“ stieß Meike Hopp 2013 zufällig auf die historischen Quellen im Auktionshaus, die Katrin Stoll und Meike Hopp daraufhin veröffentlichten: rund 35.000 Datensätze, die innerhalb von 12 Monaten komplett digitalisiert, transkribiert und den Erben und deren rechtlichen Vertretern zugänglich gemacht wurden.

Innerhalb von vier Wochen nach dem Fund hatte Meike Hopp sämtlich institutionelle Erwerber von nun nachweisbar verfolgungsbedingt entzogenen Kunstwerken informiert. Neben der hälftigen Finanzierung sämtlicher Kosten übergab Katrin Stoll alle annotierten 33 Münchner und 11 der 18 gefundenen Wiener Auktionskataloge Weinmüllers an das Zentralinstitut München und erteilte die Genehmigung zur online Zugänglichmachung der Daten.

 

Zeilen zur Filmdokumentation:

„März, 2013: Im Keller des Münchner Auktionshauses Neumeister wird ein sensationeller Fund gemacht: 44 Versteigerungskataloge von 1936 bis 1944. Es sind die persönlichen Exemplare des Auktionators Adolf Weinmüller. Darin enthalten: seine handschriftlichen Anmerkungen zu über 33.000 versteigerten Objekten. Niemals zuvor wurden solche Informationen entdeckt. Katrin Stoll, die Inhaberin des Auktionshauses Neumeister, ahnt: „Wir haben eine Leiche im Keller gefunden.“ Sie trifft eine mutige Entscheidung und lässt die Geschichte des eigenen Unternehmens aufarbeiten. Wie tief war Adolf Weinmüller in den Kunstraub der Nazis verstrickt? Eine spannende Spurensuche beginnt. (Quelle: ARTE 2014)

 

 

Cover: Simon Gehrke Kommunikationsdesign. Foto: Fassade Auktionshaus Neumeister.