ALPHAZIRKEL Diskussion und Networking bei IESE Business School München: „Professionalisierung im Family Business“
Präsenzveranstaltung
Für Ihre Anmeldung schreiben Sie uns bitte an events@alphazirkel.com
- Mit der „Professionalisierung von Familienunternehmen“ beschäftigt sich die Familienunternehmensforschung seit etwa 40 Jahren.
- „Professionalisierung“ beschreibt in diesem Kontext den Prozess des Herauswachsens des Familienunternehmens aus der reinen Familienkontrolle.
- In diesem Zusammenhang hat das „Empowerment of the Middle Management“, die Weiter- und Fortbildung der Leistungsträger im Familienunternehmen, nicht nur des familienfremden Managements, sondern auch der aktiven GesellschafterInnen im Unternehmen, eine große Bedeutung.
- Mit „Professionalisierung des Managements“ ist also nicht nur das Einbringen von fremdem Management in das Familienunternehmen gemeint, sondern vor allem die Investition in die Bildung des eigenen Managements, insbesondere des Mittelmanagements oder der zweiten Ebene, etwa mit dem IESE Business Acceleration Program (BAP).
ALPHAZIRKEL und IESE Business School München laden ein zum Networking und zur Diskussion mit nachfolgendem Programm:
18:30 Uhr | Registrierung und Empfang
19:00 Uhr | Grußwort von Professor Heinrich Liechtenstein (Direktor IESE Business School Campus München)
19:15 Uhr | Keynote von Andreas E. Mach (Gründer & Sprecher ALPHAZIRKEL): „Professionalisierung im Familienunternehmen“
19:45 Uhr | Eine von Andreas E. Mach moderierte Diskussion mit u.a.:
- Bert Bleicher (Unternehmer und Investor – Alluti GmbH, Aufsichtsrat in verschiedenen Familienunternehmen)
- Dr. Christian Gerloff (Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht, Sanierungs- und Restrukturierungsberater | Gerloff Liebler Rechtsanwälte)
- Philipp Haindl (Co-Founder | Serafin Unternehmensgruppe)
- Arne Schulle (Chief Executive Officer | Baerlocher Group of Companies)
20:45 Uhr | Statement von Arne Schulle
21:00 Uhr | Networking und Cocktail
Zum Thema:
Professionalisierung von Familienunternehmen wurde von der Forschung lange ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der Einbindung familienfremder Manager in die Führung des Unternehmens gesehen. Dabei können die Gründe für einen Professionalisierungszwang des Managements im Familienunternehmen vielfältig sein. Letztlich ist der Übergang zu externem Management für wachsende und erfolgreiche Familienunternehmen unvermeidlich, und es gibt nur wenige Ausnahmen erfolgreicher Familienunternehmen, die nicht an einen Punkt kommen, an dem die Übergabe an familienfremde Manager eine wichtige Grundlage für weiteres Wachstum und Erfolg darstellt.
Die Professionalisierung von Familienunternehmen geht jedoch auch mit der grundsätzlichen Einbindung familienfremder Manager einher, und zwar auf allen Hierarchieebenen und sie bezieht sich auch auf die Aus-, Fort- und Weiterbildung dieser Manager. Die meisten wissenschaftlichen Autoren stellen fest, dass sich diese Form der Professionalisierung positiv auf den Unternehmenserfolg auswirkt, während andere Beiträge einen negativen Effekt bestätigen oder überhaupt keinen signifikanten Einfluss feststellen. So erscheint es geradezu als „Common Sense“, dass nicht die Einbindung familienfremder Manager grundsätzlich dem Unternehmenserfolg dient, sondern eben der Grad der Professionalisierung sowohl der familienfremden Manager wie der im Unternehmen aktiven Gesellschafter. Heute geht man allerdings davon aus, dass Gesellschafter von Familienunternehmen, auch wenn sie nur in Aufsichtsgremien oder der Gesellschafterversammlung vertreten sein sollten, ebenfalls Professionalisierungs- und Ausbildungsprogramme durchlaufen sollten.
Die Reduzierung der Professionalisierung von Familienunternehmen auf nur eine Dimension – die Ablösung der Familie durch familienfremde Manager – wäre eine irrige Annahme. Der breitere Professionalisierungsansatz hingegen, der vom Top Management, über das Middle Management zu den aktiven und passiven Gesellschaftern geht, dürfte zu den gewachsenen Herausforderungen der sich rasch wandelnden Märkte und Technologien sowie der zunehmenden geopolitischen und ökologischen Risiken passen.
Wie man in der Praxis mit dem Begriff der Professionalisierung des Familienunternehmens umgeht, welche Arbeitsbereiche davon besonders betroffen sind oder sein sollten (formalisierte Personalmanagementsysteme, Systeme der Leistungsbewertung und der leistungsbezogenen Vergütung, Dezentralisierung von Entscheidungen, Delegation von Kontrolle, Elemente der Professionalisierung von Führungs- und Social Skills, Mechanismen der Unternehmensführung (Governance), oder der Umgang mit Unternehmensgremien) und ob die von den Wirtschaftswissenschaftlern Dekker und Kollegen 2012 vorgelegten fünf Dimensionen die Professionalisierungsdesiderate sind, und wie unsere hochinteressanten und qualifizierten Podiumsgäste Professionalisierung in ihren Unternehmen verstehen, wollen wir an diesem Unternehmerabend diskutieren.
Zum Thema siehe auch das interdisziplinäre Forschungsprojekt des ALPHAZIRKEL über die „Zukunftssicherung von Familienunternehmen über Generationen“ (2023, Hrsg. Andreas E. Mach und Prof. Dr. Torsten Wulf).
Für Ihr Interesse schreiben Sie uns an events@alphazirkel.com
Cover: Simon Gehrke Kommunikationsdesign www.simongehrke.de
Foto-Copyright: IESE Business School